2015 begann Martin Rausch mit der Milchverarbeitung. Nach Übernahme des Hofes suchte Martin eine Marktnische, mit deren Hilfe er den Hof weiterentwickeln und seine Zukunft sichern konnte. Unter anderem absolvierte er eine Ausbildung zum Käser: Ich war auf der Suche nach etwas, worauf wir uns spezialisieren können. Denn eines wusste ich: Ohne klare Positionierung gehen wir unter und mir war es auch klar, dass bei unserer Betriebsgröße nur Direktvermarktung sinnvoll ist“ » Nachdem er verschiedene Dinge ausprobiert hatte, stellte er fest, dass ihn die Käseherstellung am meisten interessierte. Angefangen hat er in seiner Küche und wurde über die Jahre zu einem der erfolgreichsten Hofkäsereien Österreichs: „Im Grunde ist es einfach, aber der Teufel steckt im Detail. Sehr lang habe ich Zutaten, Zeiten, Temperatur, Mengen, und Dauer der Käseherstellung genau notiert, bis ich das perfekte Rezeptur gefunden habe. So wurde es nach und nach immer besser und bald kommen auch die Auszeichnungen.“
Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Claudia, die den Verkauf und Vermarktung übernommen hat. Auch die Eltern sind noch in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Sie verarbeiten jährlich 50.000 Liter Milch. Für die Verarbeitung verwenden sie ausschließlich Milch von fünfzehn eigenen Kühen:
»Das Wichtigste vergessen aber viel Käser, nämlich das Futter der Kühe. Ich weiß jetzt genau, wann ich die erste Heu-mahd mache, wie lang das Gras liegen darf, dass es am aromatischsten ist. Oft wird es nämlich viel zu lange gelagert, dadurch wird es ,überständig‘ und verliert an Geschmack. Drum mäh ich vier Mal pro Jahr, damit die Kühe immer frisches, gut abgelegenes Heu zu fressen kriegen.“
Auf dem Bauernhof Rausch respektiert man die Natur und schützt die Umwelt. Martin erklärt: „Wir versuchen, der Natur aus Dankbarkeit etwas zurückzugeben. Wir versuchen, die Prozesse auf dem Hof und in der Käserei so nachhaltig wie möglich zu gestalten.“ Sie verwenden meist Glasverpackungen, die Kunden problemlos an den Verkaufsstellen zurückgeben können. Anschließend wird es auf dem Hof gereinigt, getrocknet und neu befüllt. Alle Lieferungen ihrer Produkte erfolgen mit Elektrofahrzeug, welches mit Strom aus dem eigenen Solarkraftwerk betrieben werden. Tagsüber nutzen sie ihren eigenen Strom auch für den Bedarf des Hofes und der Käserei.
Der Hofladen ist gut besucht und erhält viele positive Reaktionen. Martin liefert seine Produkte auch an Geschäfte und Weingüter im Umkreis von 30 Kilometern. Kunden können zwischen dreizehn Geschmacksrichtungen Joghurt, Frischkäse, Streichkäse, Weich- und Schnittkäse sowie Kuhmilch wählen. Tochter Julija gab schon immer gerne Ideen für Joghurts und deren Namen. „Julias süßer Marillentraum“ Joghurt ist nur eines von vielen preisgekrönten Produkten. 2019 gewann er die Gold-Auszeichnung beim „Kasermandl“ in Wieselburg – Österreichs wichtigstem Käse-Wettbewerb. Mit »Kräuterfrischkäse Gute Laune“ hat er auch die Käsekrone gewonnen.